Willkommen in Leipzig
Leipzig, 2005
Beleuchtete Leuchtschrift
„Der Brühl“, ein Stadtteil der Leipziger Innenstadt wurde nach starker Zerstörung im 2. Weltkrieg zwischen 1966 und 1968 im Sinne der sozialistischen Erneuerung wieder aufgebaut. Dabei entstanden unter anderem drei zueinander parallele, zehngeschossige Plattenbauten, die ein beliebtes Hintergrundmotiv für Fernsehansprachen von SED-Politikern waren. Ein stolzes Symbol für eine neue Zeit und für die Zukunftsfähigkeit der noch relativ jungen, aufstrebenden Deutschen Demokratischen Republik. Auf dem Dach eines der Häuser begrüßte die Stadt auswärtige Besucher mit dem in Leuchtbuchstaben gefassten, weithin sichtbaren Schriftzug „Willkommen in Leipzig!“. Seit der Wende verfielen die Gebäude zusehends. Der Schriftzug leuchtete nicht mehr, die Farbe blätterte ab und die Neonröhren waren zum größten Teil zerbrochen.
2005 ließ Empfangshalle mit Hilfe eines Zehn-Kilowatt-Scheinwerfers den Schriftzug noch ein Mal für eine Nacht aufleuchten. Das Foto des strahlenden Grußes in Form einer überdimensionierten Postkarte ist ein letztes „Souvenir“. Ende 2007 wurden die Wohnhäuser am Brühl abgerissen.