Hausordnung
Lenbachhaus München, Petulapark, 2005
Video, (25 min, Loop)
Abzuspielen auf einem hochkant gedrehten Monitor
Das Video zeigt ein ruhiges, ein meditatives Bild: Ein urbanes Hochhaus, ein filmisch-architektonischer Monolith. Nur die in den Fenstern gespiegelten vorbeiziehenden Wolken machen deutlich, dass es sich hier um eine Videoarbeit handelt. Man hört ein fernes Rauschen: den Stadtverkehr. Empfangshalle scheint sich in dieser neuen Arbeit überraschenderweise auf die skulpurale Erscheinung von Architektur zu konzentrieren und ihr meist so präzise formuliertes soziales Interesse zu vergessen. Doch plötzlich hört und sieht man jemanden rufen. In einen Moment treten die Bewohner des Hauses auf ihre Balkone und öffnen ihre Fenster um mit großer zorniger Emphase ihre Hausordnung auf die Strasse zu brüllen. Danach verebbt der Lärm, die Bewohner verschwinden, der Gebäudemonolith ist wieder als unnahbare skulpurale Form zu sehen. Ein zugleich surreales und politisches „Stück“ und zugleich Metapher für Anonymität, Ordnung und Stadtraum.