Woher Kollege Wohin Kollege

Kunstprojekt im öffentlichen Raum, 2003-2006
Quivid und Abfallwirtschaftsamt München

„Heimat“ kann man nicht einfach anfassen oder abbilden. „Heimat“ ist ein Gefühl, das sich zusammensetzt aus unterschiedlichsten Stimmungen, Erinnerungen an Erlebtes und Hoffnungen auf ein glückliches Leben. Erst wenn dieses Gefühl mit einem Ausschnitt der realen Welt zur Deckung gebracht ist, kann ein „Heimatbild“ – entstehen. EMPFANGSHALLE befragte Angestellte der Münchner Abfallwirtschaft mit Herkunft aus den verschiedensten Ländern zu ihren Bildern für Heimat. Damit diese Bilder entstehen konnten, baute EMPFANGSHALLE ein Müllauto zu einem Wohnmobil um. Mit diesem Wagen sollten die Männer sich auf den Weg machen – einer nach dem anderen – ihr ganz persönliches Heimatgefühl zu fotografieren. Ein einziges Foto, auf dem immer auch das Müllauto zu sehen sein musste, sollte alles sagen, ihre Geschichte erzählen, alle Fragen beantworten. Zurück in München wurde das Heimatbild dann auf dem Müllauto angebracht, mit dem der Kollege täglich arbeitete. So schwärmte morgens eine mobile Ausstellung in die Stadt aus, bei der die Müllwerker den MünchnerInnen ihr Heimatbild zeigten. Kommunikation und Interaktionen auf der Straße sind die Träger des Kunstwerkers im öffentlichen Raum.

WOHER KOLLEGE WOHIN KOLLEGE – EIN GEFÜHL VON HEIMAT
Gleichnamiger Dokumentarfilm zum Kunstprojekt, 2004
Ein Film von Thomas Adebahr und Andrea Zimmermann mit Empfangshalle

Mit der Kamera wurden drei Müllwerker auf ihren Reisen in die Heimat begleitet, nach München-Neuperlach, nach Accay in der Türkei und in ein kleines Dorf in Ghana. Dabei entstand ein 80 minütiger Dokumentarfilm der für den Civis-Preis 2004 nominiert wurde.